In wenigen Sätzen

1984 in Wolfsburg geboren. In den frühen 2000ern mit Schreiben begonnen. Trotz Erfolglosigkeit weiter getippt. 2023 die erste Veröffentlichung mit „Entweder Rapper oder Gangster“.

Wolfsburg

Enge, Weite, Inspiration, Dystopie, Hass, Liebe. Ich musste meine Heimat lieben lernen. Jetzt gibt es keinen besseren Ort für mich. Hier spielen meine Geschichten. Hier leben die Menschen, die ich beschreibe, beobachte, erdenke. Hier ist der Platz, den ich liebe.

1984 in Wolfsburg geboren. Kindheit, Jugend und junges Erwachsenenalter in Rühen verbracht, um dann in Wolfsburg ein zu Hause zu finden.

Ob Porschestraße, Kaufhof, Autostadt, Allersee oder Kunstmuseum. Wolfsburg lebt. Wolfsburg ist bunt. Wolfsburg ist inspirierend.

Ob ich Wolfsburg mal verlasse? Wer weiß. Berlin, Leipzig, Hamburg etc. versuchen mich mit ihren Reizen zu verführen. Aber Wolfsburg bleibt immer mein Hafen.  

Rühen

Dorf an der Grenze zur DDR. Das Ende der Welt. Es gab nur eine Richtung. Dementsprechend auch die Menschen. Alle Richtung Wolfsburg. Alle Richtung VW. Es gab ja nichts anderes. Es wurde ja nichts anderes gedacht. Bücher brachte der Bücherbund. Aktuelle Bestseller. Die wurden verschlungen. Und Bücher von Opa. Über den Krieg. Und sonst in Rühen? Fußball. Vereine. Feuerwehr. Alles nicht meins. Sorry.

Anfang der 90er. Basketball und Hip Hop. Ein Dorf ohne Körbe. Ein Dorf ohne Graffiti. Wir waren bei beiden die ersten. Auf dem Platz wurde bis in die Dunkelheit gespielt. Meistens zwei gegen zwei. Oft nur eins gegen eins. Das Wetter war uns egal. Und die Dosen? Wir probierten uns Nachts aus. An Brücken. An Wänden hinter der Schule. Man waren wir schlecht.

Dann endlich älter. Rühen war nur noch die letzte Haltestelle und irgendwann nur noch Schlafzimmer. Und jetzt habe ich dort nur mal gewohnt. Die Menschen bleiben. Lehrer, Mitschüler, Nachbarn, Trainer, Familie.

Schreiben

Jahrtausendwende. Erkenntnis: Ich bin ein miserabler Rapper. Sklave meiner Reime. Mir fehlt die Ausdauer für Entwicklung. Deshalb Geschichten. Haltlose. Gefühlschaotische. Experimentelles. Geklautes. Kafka.

Der erste Roman. Der erste Höhenflug. Der deutsche Hemingway. Wirklichkeit: Absagen. Absagen. Absagen. Egal, es geht weiter. Der nächste. Wieder Absagen. Und der nächste. Der nächste. Der nächste. Und immer wieder Absagen.

Ich lass es sein. Drei Jahre. Nicht gewollt. Es war einfach die Zeit. Oder der Mut. Oder das Selbstwertgefühl. Geschichten waren immer im Kopf. Ich war immer ein halber Schreiber. Ein Schriftsteller ohne Veröffentlichung. Oder ein Schriftsteller ohne zu schreiben.

Der Damm bricht. Plötzlich. Es muss raus. Ich schreibe wieder. Vor der Arbeit. Während der Arbeit. Nach der Arbeit. In 10 Tagen einen Roman. So schnell war ich noch nie. So reduziert. So wahr. So krass. So schonungslos. Mein neuer Stil. Nur noch Ich. Nur noch Gefühl. Nur noch ehrlich. Wieder Absagen. Der nächste Roman. Wieder Absage. Der nächste Roman. Wieder Absage. Der nächste Roman.

Veröffentlichung hin oder her. Ich schreibe. Weil ich schreiben will. Weil ich schreiben liebe. Die Veröffentlichung spielt keine Rolle mehr. Schreiben ist jetzt Alltag. Perfekt integriert in mein Leben. Meine Leidenschaft. Mein ich. Dennoch nerve ich Verlage weiter. Und Schreibe weiter.

Dann passiert es. Periplaneta. Thomas. Man will mich. Man will mich veröffentlichen. Und ich? Ich schreibe weiter. Immer weiter. Roman für Roman. Weil ich nichts anderes will.

Routine

Schreiben im Alltag. Qual. Anstrengung. Planung. Routine. Leidenschaft.

Zu Anfang schrieb ich mir alles von der Seele. Ich tippte, was mir auf dem Herzen lag. Bis ich leer war. Wenige Wochen im Rausch und dann Monate Leere. Ohne Worte. Ohne Schreiben. Voller Zweifel. Voller Selbsthass. Voller Selbstmitleid. Im Schreiben war ich wie im Wahn. Gottgleich. Der Auserwählte. In der Blockade verloren. Weinerlich. Dünnhäutig. Zu viel Whiskey. Zu sehr Klischee.

Ich wollte das nicht. Ich wollte keine Hassliebe. Ich will Schreiben lieben. Immer. Also Routine. Zunächst schrieb ich abends. Mit Bier. In der Dunkelheit. Wenn alles zu Bett ging. Jeden Tag 4 Seiten. Nicht mehr und nicht weniger. Wenn eine Story fertig war. War auch ich fertig. Wieder warten auf die nächste Idee. Die musste überragend sein. Einmalig. Preisverdächtig. Natürlich war nichts ausreichend. Also wieder warten. Selbstmitleid. Selbsthass. Zweifel.

Dann morgens. 4 Uhr. Spätestens 5 Uhr. Immer. Jeden Tag. 3 Seiten. Klar gibt es Ausnahmen. Die sind aber nicht die Regel. Es gibt kein Zwischen-den-Stories. Es wird immer geschrieben. Es wird immer Korrektur gelesen. Der Flow darf niemals erliegen. Keine Blockaden. Nur noch Kreativität. Nur noch Fluss. Nur noch Liebe zum Schreiben.

Jobs

Es waren so viele. Schüler. Student. Hausmeister. Security. Autoverkäufer. Ordner. Baugehilfe. Bestatter. IT Supporter. Consultant. Projektmanager. Operations Manager.

Ich habe mich immer nur treiben lassen. Dinge getan, weil sie getan werden musste. Gearbeitet, weil es alle taten. Weil ich mit dem Schreiben kein Geld verdienen konnte. Weil ich beim Schreiben auf der Stelle blieb. Gelegenheiten ergriffen. Die Einfachsten. Die Spannendsten. Die Herausforderndsten.

Gestrandet bin ich erst im IT Support. Der Sinn musste nicht hinterfragt werden. Der Sinn lag in der Tätigkeit. Freude bei der Arbeit. Fast hätte ich das Schreiben eingetauscht. Fast.

Eine gelungene Koexistenz. Zwei Leben. Oder auch zwei Seelen in meiner Brust. Beides ergänzt sich. Beides entwickelt sich gegeneinander. Wie lange? Bis eine Entscheidung fallen muss.  

Und sonst?

Schreiben, Arbeit, Familie. Und sonst so? Sport. Viel Sport. Sport hält den Geist am Laufen. Sport bewegt mich. Lässt mich selbst erfahren. Langläufe. Ich und meine Gedanken. Höhen und Tiefen. Ein ganzes Leben in 2 Stunden. Die Überwindung. Die Zweifel. Die Wut. Aufgeben? Dann würde nichts mehr bleiben. Wie beim Schreiben. Aufgeben ist keine Option.

Gewichte. Nicht um aufzugehen wie ein Hefekloß. Nicht um Popeye zu sein. Gegen die Rückenschmerzen. Gegen das Sitzen. Für die Haltung. Jeden Tag. Aber wohl dosiert.

Dazu Hindernisläufe. Xletics. Ab durch den Schlamm. Eiswasser. Hindernisse. Sich unter Beweis stellen. Mit tollen Menschen etwas erleben. Über sich hinauswachsen.

Basketball. Alte Liebe. Nicht mehr aktiv. Aber immer noch Follower. Lebron. Kyrie. Butler. Und die Knicks. Immer die Knicks. Weil es schon immer die Knicks waren.

Und Hip Hop. Natürlich.